BIM und Prefabrication

Digitale Planung mittels Building Information Modeling (BIM) in Kombination mit dem Einsatz vorgefertigter Bauteile (Prefabrication) bilden das elementare Rückgrat unserer Projektentwicklungen im Neubau.

Dank der BIM-basierten Steuerung können Bauteile automatisiert und damit günstiger und schneller vorgefertigt werden, ohne Abstriche bei der Bauqualität oder Architektur machen zu müssen. So können wir der breiten Bevölkerung qualitativ hochwertigen und individuellen Wohnraum zu erschwinglichen Preisen bereitstellen.

Neben den ökonomischen bietet Prefabrication auch ökologische Vorteile: Mit der seriellen Vorfertigung verringert sich die Menge des benötigten Betons und Betonstahls und somit auch die mit seiner Herstellung verbundenen CO2-Emissionen. Weiterhin kommt auch Recyclingbeton zum Einsatz, was wiederum den Ausstoß an CO2 reduziert.

Digitales Bauen mittels BIM

Wir setzen konsequent auf digitales Bauen mittels Building Information Modeling (BIM). Zeichneten früher Architekten, Statiker und TGA-Planer ihre Entwürfe noch per Hand, modellieren die Planer heute 3D-objektbasiert am Computer. Es entsteht ein virtuelles Gebäudemodell, das alle Gebäudeparameter und Bauteilinformationen enthält. Regelmäßige Kollisionsprüfungen machen Planungskonflikte frühzeitig sichtbar und ermöglichen schnelle Lösungen. Für die industrielle Vorfertigung können anschließend die Maße und Anforderungen für jedes einzelne Bauelement digital angeliefert und direkt verarbeitet werden.

Individuell planen, seriell fertigen – so funktioniert Prefabrication

Wir arbeiten eng mit dem von uns initiierten Betonfertigteilwerk EMC I nahe Erfurt zusammen, das seit März 2021 montagefertige Wand- und Deckenelemente per automatisierter Produktion liefert.

Die Herstellung der Fertigteile erfolgt auf Grundlage der im EMC-Bausystem erstellten Architekturplanung. Sowohl der Planungs- als auch der Produktionsprozess sind entsprechend optimal aufeinander abgestimmt und bieten damit signifikante Kosten- und Zeitvorteile gegenüber den herkömmlichen Fertigungsverfahren. Hinzu kommt die Reduzierung von klassischen Fehlerquellen.

Durch die exakte Planung im Rahmen des BIM-Prozesses wird – unabhängig von Wind und Wetter (off-site) – eine „Just-in Time“-Lieferung möglich. Die Montage der fertigen, hochgradig individuell planbaren Gebäudeteile erfolgt ausschließlich vor Ort auf der Baustelle (on-site).

Off-Site

Parametrisches Bausystem basierend auf Betonfertigteilen

Digitaler Objektkatalog als Unterstützung für Architekten und Planer; CAD-Daten werden aus dem Planungs- in den Produktionsprozess übertragen

Herstellung von Fertigteilen in einer hochautomatisierten Umlaufanlage

Vollautomatisches Lagersystem

Integrierte Steuerung von Produktion, Lagerung und Logistik

Lieferung von montagefertigen Wänden und Decken zur Baustelle

On-Site

Montage der zur Baustelle gelieferten, vorgefertigten Baukomponenten; Steuerung des Bauprozesses und der beteiligten Nachunternehmer über das projektbezogene BIM-Modell

Unser Zukunftsprojekt EMC II

In dem von uns initiierten Fertigteilwerk EMC I nahe Erfurt lassen sich schon jetzt im Dreischichtbetrieb jährlich ganze 1,2 Millionen Quadratmeter variabler Betonflächen produzieren. Hiervon haben wir uns nach dem Verkauf des EMC I an einen strategischen Investor die Produktionskapazitäten für unsere eigenen Projekte gesichert.

Darüber hinaus planen wir derzeit die Entwicklung zweier neuer Produktionsanlagen in Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Diese EMC-Werke der 2. Generation (EMC II) sollen dann nochmals eine massive Steigerung der Fertigungstiefe aufweisen. Liefert das EMC I bislang nur Rohwände und Rohdecken, was einer Fertigungstiefe von 20 Prozent entspricht, soll das EMC II zukünftig in der Lage sein, Wände inklusive Fenstern, Fensterbänken, Türen und Rohrinstallationen industriell zu produzieren. Dies wird einer Fertigungstiefe von bis zu 60 Prozent entsprechen, nur 40 Prozent müssen dann noch auf der Baustelle erledigt werden.

Vorteile von Prefabrication:

  • Ausweg aus der wachsenden Handwerkerkrise
  • Vermeidung von Fehlern und Abfall auf den Baustellen
  • Einsparung von Bauzeit und Baukosten
  • Einsparung von Baumaterial durch reduzierte Bauteilstärken
  • Reduzierung des CO2-Ausstoßes
  • Mietpreissenkende Wirkung